FDP-Vorgängerpartei „gestaltete in ungewisser Zeit die Demokratie im Südwesten mit“
„Der 18. September 1945 ist für uns Freie Demokraten in Stuttgart und Baden-Württemberg, aber auch für die demokratische Entwicklung unserer Demokratie ein wichtiges Datum“ – mit diesen Worten würdigte der Vorsitzende der Stuttgarter FDP, Armin Serwani das 75. Gründungsjubiläum seiner Partei in diesen Tagen.
An diesem Datum wurde in der Stuttgarter Hohenzollernstraße die „Demokratische Volkspartei Groß-Stuttgart“ gegründet, die später Teil der einige Jahre später geründeten FDP wurde. Die Demokratische Volkspartei war somit die erste Parteineugründung im deutschen Südwesten nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Genehmigung dafür kam von den US-Besatzungsbehörden am Vortag und bezog sich zunächst nur auf die lokale Ebene. Am 6. Januar wurde dann die Landespartei bei der traditionellen Dreikönigskundgebung im Stuttgarter Opernhaus ins Leben gerufen. Zu den Gründern zählten bekannte Liberale wie der Ministerpräsident Reinhold Maier, der spätere Bundespräsident Theodor Heuss und als erster Vorsitzender der spätere Justizminister Wolfgang Haußmann.
„Wir können heute die Leistung der Männer und Frauen bei dieser Gründung gar nicht genug bewundern“, so Serwani, sei doch die Zukunft Deutschlands zu diesem Zeitpunkt nach zwölf Jahren Gewaltherrschaft der Nazis und in den Verlusten und Zerstörungen des Krieges komplett unklar gewesen. „Nur eine Gewissheit hatten die Männer und Frauen, die diese Partei ins Leben riefen: Der Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat braucht eine Stimme der Freiheit aus der bürgerlichen Mitte. Diese Richtung hat auch heute an Aktualität nichts verloren“, so der Kreisvorsitzende.
Aus organisatorischen Gründen mit Blick auf die erforderlichen Corona-Schutzmaßnahmen wurde der Festakt der FDP dazu auf das kommende Jahr verschoben.