Kreuzzug gegen den Diesel schadet den Berufspendlern und Handwerksbetrieben

Auf Einladung des FDP Kreisverbands Stuttgart haben der Spitzenkandidat der FDP Baden-Württemberg Michael Theurer und die Stuttgarter FDP-Bundestagskandidatin Judith Skudelny die Messstation am Stuttgarter Neckartor besichtigt. „Wir haben den Eindruck, dass hier eine gezielte Desinformation stattfindet“, begründete der Kreisvorsitzende der Stuttgarter FDP, Armin Serwani, den Termin. „Am Stuttgarter Neckartor kommen nur sieben Prozent des Feinstaubs aus dem Auspuff. Ein großer Teil kommt aus Reifen- und Bremsabrieb, was sich auch durch E-Autos nicht ändern wird. Eine intelligente Umweltpolitik sieht anders aus.“

„Was Stadt und Land beabsichtigen, ist eine kalte Enteignung der Menschen, die ein Diesel-Fahrzeug haben“, erklärte Judith Skudelny. „Gerade die leistungsstarke Mitte – Handwerksbetriebe und Berufspendler – die verstärkt auf Dieselfahrzeuge setzen, werden unverhältnismäßig stark benachteiligt. Ein batteriebetriebenes Fahrzeug schneidet aber über die gesamte Nutzungszeit nicht CO2-freundlicher ab als ein Diesel. Daher sollte man eine eingeführte, weltweit konkurrenzfähige Technologie nicht vorschnell abschreiben.“

„Ein Verbot des Verbrennungsmotors, wie es die Grünen fordern, lehnen wir ab“, verdeutlichte Michael Theurer. „Wir bauen in Deutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, die besten Verbrennungsmotoren der Welt. Wenn der Kreuzzug gegen den Diesel fortgesetzt wird, besteht die Gefahr, dass Baden-Württemberg das Ruhrgebiet des 21. Jahrhunderts wird. Wettbewerb ist das beste Entdeckungsverfahren. Die Soziale Marktwirtschaft bildet die Basis für eine innovative und nachhaltige Auto- und Zulieferindustrie. Bedauerlicherweise hat es die Bundesregierung versäumt, rechtzeitig eine „Zukunftsstrategie Auto“ gemeinsam mit Wirtschaft, Gewerkschaften und Umweltverbänden auf den Weg zu bringen.“ Michael Theurer ergänzte, dass die Automobilindustrie „Made in Germany“ weltweit zu einem gefragten Qualitäts-Markenzeichen und Deutschland zum Exportweltmeister gemacht habe. „Einen Feldzug gegen die Automobilindustrie in Deutschland kann niemand wollen. Wir müssen den Anspruch haben, dass die Automobiltechnik der Zukunft bei uns entsteht. Die Autobranche steht in Deutschland heute für 800.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze mit einem Umsatz von über 400 Milliarden Euro. Der Mittelstand als Herzkammer unserer Wirtschaft mit zahlreichen Hidden Champions ist eng mit der Autobranche verbunden. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) brauchen Planungs- und Investitionssicherheit. Ansonsten ist die gesamte Wertschöpfungskette mit insgesamt rund 3 Millionen Arbeitsplätzen gefährdet“, warnte Theurer.

Judith Skudelny wies darauf hin, dass sich eine kluge und nachhaltige Politik ernsthaft mit innovativen Konzepten wie intelligenten Verkehrsleitsystemen, der Entkoppelung von Beruf und Arbeitsplatz sowie der erhöhten Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs befassen müsse: „Statt kreativer Höchstleistungen offenbart Grün-Schwarz eine mittelstandsfeindliche Verbotsideologie. Als Fortschrittspartei können wir Freien Demokraten das nicht mittragen. Deutschland muss mobil bleiben – ohne Verbote. Dafür muss sich die Mobilität verändern. Wir Freien Demokraten stehen für einen Weg, der sowohl die Gesundheit als auch die Arbeitsplätze der Menschen im Blick hat.“