Der FDP-Kreisverband Stuttgart fordert in einem Beschluss des Vorstands die Benennung einer Straße oder eines Platzes in der Landeshauptstadt nach Hans-Dietrich Genscher. Der ehemalige Außenminister verstarb am 31. März im Alter von 89 Jahren.
Die Stuttgarter FDP will diese Forderung als Antrag über ihre Gemeinderäte einbringen. In diesem Beschluss schlagen sie dafür vorzugsweise eine Straße oder einen Platz im neuen Europaviertel vor, das im Zuge der Umbaumaßnahmen hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof entstehen soll. Sie wollen damit Hans-Dietrich Genscher als bedeutenden deutschen Staatsmann und Europäer würdigen, dessen Politik „für eine geglückte friedliche Wiedervereinigung Deutschlands im Rahmen eines friedlichen, geeinten Europas“ stehe, wie es in dem Beschluss heißt.
Der FDP-Kreisvorsitzende, Armin Serwani, sagte dazu: „Hans Dietrich Genscher hat Maßstäbe in seiner politischen Arbeit als Politiker und Chefdiplomat gesetzt. Wir halten es für mehr als angebracht, gerade im Europaviertel an diesen großen Staatsmann zu erinnern, der wie nur wenige für ein friedliches Europa wirkte. Mit seinen Reden bei den traditionellen Dreikönigstreffen der FDP hat er über die Jahrzehnte immer wieder wegweisende außenpolitische Stellungnahmen von Stuttgart in die Welt gegeben.“
Für den Kreisverband sagte der Kreisvorsitzende der Freien Demokraten, Armin Serwani:
„Mit Hans-Dietrich Genscher ist eine beeindruckende liberale Persönlichkeit von uns gegangen. Er spiegelt wie kaum ein anderer in seinem politischen Lebenswerk die Geschichte unseres Staates wider. Er war es, der an maßgeblicher Stelle als dienstältester Außenminister mit der neuen Ostpolitik und als Architekt der deutschen Einheit den Weg der alten Bundesrepublik in ein neues, globales Zeitalter begleitet hat. Dabei verstand er es stets, verbindliches Auftreten, analytische Erfahrung und klare Haltung miteinander zu verbinden.
Als Bundesvorsitzender und späterem Ehrenvorsitzenden der FDP unterstützte er die Freien Demokraten in Deutschland stets durch klugen Rat und klares Bekenntnis zu unserer liberalen Sache. Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, den Geist Genschers auch in die Zukunft zu tragen, wo sein Einsatz fehlen wird, seine Leistungen aber Ansporn bei der Bewältigung aktueller und künftiger Aufgaben sein werden.“