Der Wiederaufbau muss jetzt von unten nach oben gehen

FDP Stuttgart beschäftigt sich mit dem Ergebnis der Bundestagswahl

(Stuttgart) Die FDP Stuttgart hat sich bei Ihrer Vorstandssitzung am Dienstag nach der Bundestagswahl mit dem Ergebnis beschäftigt. Die Partei schied am vergangenen Sonntag zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit 4.8% aus dem Bundestag aus.

Der FDP-Kreisvorsitzende Armin Serwani bedankte sich zu Beginn der Sitzung bei den beiden Bundestagskandidaten. Für den Wahlkreis Stuttgart I war die bisherige Bundestagsabgeordnete Judith Skudelny (37) angetreten, für Stuttgart II der Volkswirt Matthias Werwigk (62).

Trotz des historisch schlechten Ergebnisses für die Liberalen im Land zeigte sich Serwani mit dem Stuttgarter Ergebnis zufrieden: „So schwer die Zeit jetzt für uns Liberale ist und so wichtig die Analyse der Fehler unserer Partei im Bund jetzt ist: Das Ergebnis in Stuttgart kann sich sehen lassen. Wir sind wieder die liberale Hochburg im Land. Wir arbeiten in der FDP Stuttgart zusammen, es gibt ja jetzt genug zu tun. Das packen wir an“, so der Chef der Liberalen in Stuttgart in seinem Dank für die FDP-Kandidaten.

Beide Kandidaten hoben bei aller Unzufriedenheit mit dem Gesamtergebnis doch die eigenen positiven Erfahrungen vor Ort hervor. Judith Skudelny sagte: „Wir haben im Wahlkampf in Stuttgart zusammengehalten und haben uns gegenseitig geholfen. Diese Zusammengehörigkeit wird in Stuttgart für uns Liberale der Schlüssel sein, um wieder erfolgreich zu werden. Der Wiederaufbau der Partei muss jetzt von unten nach oben gehen.“ Zur Analyse der Wahl stellte Matthias Werwigk fest: „Die Wahl ist für uns nicht gut gelaufen, der Wahlkampf in Stuttgart war aber gut. Es hat Spaß gemacht, rauszugehen und mit den Menschen zu diskutieren. Allerdings haben wir unterschätzt, dass Angela Merkel und die CDU unser schlechtes Abschneiden kalt geplant haben. Die Kanzlerin muss jetzt mit einer Mehrheit links der Mitte regieren.“

In der nachfolgenden Diskussion wurden die Probleme und Konsequenzen angesprochen und analysiert. Insbesondere die zuletzt gefahrene Zweitstimmenkampagne wurde mehrfach als „ absolutes Zeichen der Schwäche“ bezeichnet, das auch die möglichen Wählerinnen und Wähler so gespürt hätten. Das weitere Vorgehen vor Ort kündigte der Vorsitzende der FDP-Gemeinderatsfraktion, Bernd Klingler, so an: „Wir sind abgestiegen und wollen jetzt wieder aufsteigen. Dazu brauchen wir jetzt eine Mannschaft mit guten Spielern, Nachtreten gegen Führungspersonal ist stillos. Die Kommunalwahl in Stuttgart wird der erste Schritt der FDP in Richtung Erfolg sein. Dazu geben wir jetzt Vollgas.“

Der Kreisvorstand verabschiedete in der Sitzung eine Erklärung, in der es u.a. heißt: „Neue Fragen, Methoden und das geänderte Wählerverhalten braucht neue Antworten, die wir jetzt gründlich erarbeiten werden“. In dem Beschluss kündigen die Liberalen an, sich auch in Zukunft an ihren Prinzipien messen zu lassen und Ansprechpartner in Stuttgart zu bleiben.

Judith Skudelny saß von 2009 bis 2013 für den Wahlkreis Nürtingen als FDP-Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Matthias Werwigk war bereits 2002 Kandidat der FDP für die Bundestagswahl im Wahlkreis Stuttgart II. Er war bis 2009 FDP-Gemeinderat in Stuttgart.

Die FDP erreichte bei der Bundestagswahl 2013 8.3% der Zweitstimmen im Wahlkreis Stuttgart I und 6.6%im Wahlkreis Stuttgart II.