Oper Stuttgart: FDP besichtigt einen Sanierungsfall

Oper4Die Staatstheaterbetriebe in Stuttgart spielen weltweit in der Spitzenklasse. Als großes Drei-Sparten-Haus (Oper, Ballett, Schauspiel) mit Staatstheater und Staatsoper ist dieses Haus im Herzen der Landeshauptstadt ein heller Stern am Kulturhimmel, der weit über die Stadtgrenzen strahlt.

Das altehrwürdige Operngebäude ist mittlerweile ein Sanierungsfall. In der derzeitigen Diskussion sind hohe Aufwendungen für Stadt und Land, um den Betrieb auch in Zukunft fortführen zu können. Um einen Eindruck zu bekommen, worum es eigentlich geht, nahm sich  eine Delegation der Stuttgarter Liberalen mit dem Kreisvorsitzenden Armin Serwani, der Landtagsabgeordneten Gabriele Reich-Gutjahr, den FDP-Gemeinderäten Dr. Matthias Oechsner, Sibel Yüksel und Michael Conz sowie dem für Kunst zuständigen parlamentarischen Landtagsberater Benjamin Haak und dem Pressesprecher des Kreisverbandes Dr. Jan Havlik die Zeit, unter Führung des geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks das Innenleben des Gebäudes ausführlich zu besichtigen.

Oper1Was sich ihnen beim Gang durch die Eingeweide der Oper bot, war in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Vom Keller bis unters Dach kraxelten die Liberalen über Leitern, Stege und Korridore. um das gesamte Ausmaß des Gebäudes zu erfassen. Das Opernhaus ist Baujahr 1912 und blieb im Weltkrieg unzerstört. Seither musste innerhalb der bestehenden Mauern und unter Einhaltung des Denkmalschutzes neue Technik eingebaut werden, die den modernen Anforderungen gerecht wird.

Aber auch Technik kommt in die Jahre und Anforderungen ändern sich. So ist der Gastronomiebetrieb hoffnungslos zu klein und muss räumlich improvisieren, die Umkleide- und Übungsmöglichkeiten für Künstler bei Musik und Tanz spotten jeder Beschreibung und wer einmal eine Bühnen-Untertechnik auf wahrhaft musealem Stand mit Ölhydraulik, 286-Rechner aus den Achtzigern oder einer Lichtsteuerung mit Steck-Glühbirnchen sehen will, muss hinter die Bühne der Oper gehen. Die meisten Opern- und Ballettwerke stammen aus vergangenen Jahrhunderten, Sicherheits- und Brandschutzanforderungen sind aber auf dem Stand der Zeit: Da bekommt das Innenleben des Stuttgarter Hauses ein Problem.

Die Lösung kann nur eine aufwändige Sanierung sein. Und hier wird die Stadt Stuttgart zum Problemfall. Es ist die Angst vor großen Entscheidungen, die die Stadtspitze lähmt. Im anschließenden Gespräch waren sich alle Beteiligten einig, dass ein vorübergehender Spielbetrieb zentrumsnah sein muss und den technischen Anforderungen genügen sollte. Hier stellte die FDP Stuttgart nochmals ihren Vorschlag ins Blickfeld, die Notwendigkeit einer Interims-Spielstätte für die Oper mit der Errichtung eines schon lange überfälligen modernen Konzerthauses für die zahlreichen erstklassigen Orchester in Stuttgart zu verbinden. Dem Oberbürgermeister von Stuttgart fehlt es hier weniger an Geld (zumal eine vernünftige Übergangsspielstätte in jedem Fall mehrere Millionen kosten wird), als vielmehr am Mut für einen großen Wurf.

Der französische Maler Edgar Degas sagte einmal: „In der Oper ist alles falsch: Das Licht, die Dekorationen, die Frisuren der Balletteusen, ihre Büsten und ihr Lächeln. Wahr sind nur die Wirkungen, die davon ausgehen.“ Die FDP Stuttgart tut alles dafür, dass diese wahre Wirkung der Landeshauptstadt auch in Zukunft erhalten bleiben kann.