FDP Neckar-Vororte wählt neuen Vorstand

Die FDP-Stadtgruppe in den Stuttgarter Neckar-Vororten hat auf ihrer Mitgliederversammlung am 9. November den Vorstand für die kommenden zwei Jahre gewählt. Im Amt als Vorsitzender bestätigt wurde der 48-jährige Unternehmer Michael Marquardt aus Untertürkheim, der zugleich auch Mitglied im Kreisvorstand der Stuttgarter Liberalen ist. Zu seinem Stellvertreter wurde der 63-jährige IT-Unternehmer Dr. Walter Zinser aus Uhlbach wiedergewählt. Der 40-jährige Friseurmeister Alexander Marquardt komplettiert als wiedergewählter Schatzmeister den Vorstand.

Einen Bericht direkt vom Ringen um eine gemeinsame Bundesregierung von CDU, FDP, Grünen und CSU in Berlin erhielten die Mitglieder der FDP-Stadtgruppe Neckar-Vororte bei ihrer Versammlung am Donnerstagabend in Untertürkheim. Gast des Abends war die Generalsekretärin der FDP Baden-Württemberg und frisch gewählte Stuttgarter FDP-Bundestagsabgeordnete Judith Skudelny, die den interessierten Liberalen einen Einblick in den Stand der bisherigen Sondierungen nach der Bundestagswahl am 24. September bot.

In einer Rückschau rief sie den Liberalen ins Gedächtnis, dass das Ausscheiden aus dem Bundestag 2013 seinerzeit nicht zuletzt auch ein Ergebnis unnötig überstürzter Koalitionsverhandlungen im Jahr 2009 gewesen sei. Damals allerdings nur zwischen Union und FDP. „Das nun angestrebte Regierungsbündnis ist in seiner Kombination historisch einmalig“, so Skudelny und ergänzte „aber auch so komplex wie nie.“ Sie stellte fest, dass die FDP für ihr hervorragendes Abschneiden und den Wiedereinzug der FDP in den Bundestag eine tiefe Verantwortung empfinde. Diese Verantwortung sei aber ebenso stark für die vielen Menschen, die sie für ihre Inhalte gewählt hätten. Hier zeichne sich in einigen Bereichen eine deutliche Distanz vor allem zu den Grünen ab, die trotz relativierter Forderungen immer noch viele Antworten schuldig seien, beispielsweise im Energiebereich. So seien die Kataloge der offenen politischen Fragen immer noch sehr lang. Skudelny vermisst bei der CDU vor allem klare Standpunkte. „Mit einer lediglich moderierenden Rolle wird die CDU und die Kanzlerin nicht erfolgreich sein“, stellte sie fest und sagte gleichzeitig an die Adresse der SPD: „Die bequeme Haltung der SPD als zweitgrößte Fraktion mit Verweigerung aller Gespräche ist auf Dauer auch nicht akzeptabel.“ Sie stellte fest, dass sich die FDP nicht unter Druck setzen lasse: „Wir machen hier keinen Sprint unter der der Gefahr, uns nach den ersten Metern die Knöchel zu verstauchen.“

Bildinfo: Alexander Marquardt; Dr. Walter Zinser; Michael Marquardt; Judith Skudelny, MdB